RE: Tag für Tag - 5

So, jetzt hatte ich geschrieben und alles ist weg. Vielleicht ist das auch ganz gut so. Es war einfach viel zu negativ, was ich vorhin geschrieben habe. Nur gut, dass ich es noch nicht abgeschickt hatte.

Mir geht es heute nicht so gut. Hatte wirklich schon wieder die Gedanken an die Tabletten. Aber jetzt habe ich mich wieder beruhigt. War in der Badewanne. Hat mich entspannt. Jetzt sind die Gedanken wieder im Zaum. Aber trotzdem ist das Gefühl zu nichts mehr zu gebrauchen zu sein noch da. Mache ja eh alles nur falsch. Wollte heute Brot backen. Habe die Beschreibung nicht richtig gelesen und die Milch vergessen, die noch mit ins Brot musste. Als ich mein Machwerk dann aus dem Automaten holte, zerfiel es in seine Einzelteile. Jetzt warte ich auf meinen zweiten Versuch und mein Magen knurrt vor Hunger. Aber lange dauert es ja nicht mehr.

Habe das Wochenende wieder überhaupt nichts geschafft. Bei mir sieht es aus – furchtbar. Das Geschirr stapelt sich – meine Kinder haben dreckiges Geschirr aus ihren Zimmern in die Küche geräumt – Muttern kann es ja machen. Aber Muttern konnte eben nicht wie sie sollte. Zurzeit ist mir mal wieder alles zu viel. Was soll das nur noch werden? Mein Mann ist ungehalten über meine Tatenlosigkeit. Die Kinder sehen nur, dass ich nichts mache und machen es mir nach. Ich finde bei der vielen Arbeit keinen Anfang – selbst wenn mal etwas Antrieb vorhanden ist. Das Haus versinkt im Chaos und keiner ist da, der mir hilft. Und wer sollte mir auch helfen? Früher, wenn ich mal wieder nicht konnte, da hat mir meine Mutter geholfen – aber die ist ja jetzt schon so viele Jahre nicht mehr da. Mein Mann denkt nicht dran mir zu helfen, er meckert lieber an mir rum und macht mich fertig. Heute ging es wieder den ganzen Tag so. Erst war das Mittag nicht rechtzeitig auf dem Tisch, dann hatte ich die Küche und Stube nicht aufgeräumt, dann keine Wäsche gewaschen am Wochenende (hab einfach keine Maschine voll bekommen – mein Sohn hat keine Dreckwäsche mit heim gebracht, meine Mittlere hatte erst die Woche gewaschen und das bisschen, was mein Mann noch hatte, reichte einfach nicht), dann das Geschirr nicht aufgewaschen und und und… - Ich kann einfach nicht mehr. Wenn ich was von den anderen verlange, wird es nicht gemacht. Ich hatte mich darauf verlassen, dass mein Sohn die Entenkeulen für heute Mittag gestern angebraten hatte. Sie standen nicht mehr in der Küche als ich nachgesehen habe. Konnte ja nicht wissen, dass sie mein Mann in den Kühlschrank wieder getan hat. Den Aufwasch hat er auch nicht gemacht, wie ich ihn drum gebeten hatte. Ich war gestern auf dem Geburtstag von meinem Neffen, der auch mein Patenkind ist und dann auch noch auf dem Geburtstag von dem Mann meiner Freundin. Für das bisschen Abwechslung und Freude musste ich ja gleich wieder bestraft werden. So nahe an den Tabletten wie heute, war ich nun schon lange nicht mehr. Hatte wirklich gehofft, dass ich mal eine längere gute Phase hätte. Aber vielleicht sieht die Welt morgen schon wieder anders aus. Werde mit einer Betreuerin in der Tagesstätte reden – das hilft ja auch schon etwas. Vielleicht ist es gut, dass ich im Moment nicht so viele Tabletten zu Hause habe. Meine Gedanken kreisen heute ja doch schon sehr um das Thema.

War heute Morgen bei meiner Psychologin. Als sie mich gefragt hat wie es mir geht, habe ich gesagt, dass es gut geht. Ging ja auch die letzte Zeit gut. Habe mich richtig gut gefühlt. Ich weiß nicht, was jetzt wieder mit mir los ist. Sitze da und denke über die verschiedensten Arten nach aus der Welt zu scheiden. Dabei will ich das überhaupt nicht! Vor allem jetzt wo ich weiß dass ich Oma bin. Vielleicht liegt meine Stimmung ja daran dass ich ganz alleine zu Hause bin und die Arbeit da ist und ich nichts zu Stande bringe.

Kann überhaupt nicht denken und schreiben. Fühle mich leer und ausgelaugt. Habe Hunger und kann mich nicht rühren was zu machen. Hoffentlich kommt meine Kleine bald nach Hause.

Oh, es klingelt. Gott sei Dank, es ist meine Kleine. Jetzt bin ich wenigstens nicht mehr alleine.

jetzt habe ich so lange nichts mehr geschrieben. Weiß auch nicht warum. Kann überhaupt nicht sagen wie es mir gerade geht. Habe mal wieder eine saftige Blasenentzündung und laufe bei jeder Bewegung aus. Wie ich das hasse. Mein Mann macht mir Vorwürfe dass ich nichts tue, dabei würde ich ja gerne wenn ich nicht als auslaufen würde. Nur gut dass ein schlauer Mensch Tena Lady erfunden hat.War gestern bei meiner Hausärztin. Muss wieder Antibiotika nehmen.

War letzte Woche bei meiner Psychiaterin. Bekomme wegen meinem fehlendem Antrieb jetzt ein neues Medikament. Mal sehen wie es anschlägt. Bis jetzt bein ich noch beim einschleichen und ein anderes wird langsam abgesetzt.

Hatte die ganze Woche mein Enkelchen mit seiner Mama bei uns zu hause. Habe ihn gefüttert und Windeln gewechselt. Ihr müsstet mal meinen Mann seghen wie verrückt er nach dem Kleinen ist. Die Woche hat er sich sogar zu dem Kleinen auf den Fußboden gelegt und hat mit ihm gespielt. Meine Kleine und ich mussten lachen und der Kleine erst noch. der hat am lautesten gelacht. Der Junge ist aber auch zu süß. Da hat mein Sohn was schönes zustande gebracht. Vielleicht werde ich ja bald noch einmal Oma und der Kleine bekommt ein Geschwisterchen. Die Mama ist nämlich über die Zeit.

So, werde jetzt erst mal etwas essen. Frisches Brot mit selbstgemachter Knoblauchbutter und meiner Kleinen was zu essen machen. Mal sehen was sie wieder haben will.

Man muss auch das Posting abschicken. Aber jetzt mache ich es.

Jetzt ist es wieder so lange her dass ich hier geschrieben habe. Aber irgendwie komme ich zu nichts mehr. Ist so viel nachzuholen was in meiner schlechten Phase liegen geblieben ist. Seit ich das neue Medikament nehme geht es mir super. Ich bin ein ganz anderer Mensch geworden. Ich glaube das letzte mal ging es mir so gut als ich mit meiner Mittleren schwanger war. Hatte zwar letztens wieder ein Tief, aber da bin ich auch schnell wieder raus gekommen und es war auch nicht so heftig wie sonst immer. Am Sonnabend waren wir auf dem Geburtstag von meiner Freundin und da ist auch aufgefallen dass es mir besser geht. Und das Beste an dem neuen Medikament ist, ich nehme darauf ab. Sind jetzt schon sechs Kilo die runter sind und ich hoffe, es wird noch mehr.

Man bin ich müde. War mit meiner Kleinen, ihrer Freundin, meiner Freundin, ihrem Sohn und ihrer Mutter beim Baden im Tabbs. Man war das schön. Danach waren wir noch bei Burgerking. Aber das war nicht so gut. Hat verdammt nachgelassen das Essen dort.

So, werde jetzt mal in die Federn verschwinden. Gute Nacht und bis zum nächsten mal liebes Tagebuch.

Heute war ein Horrortag. Es fing schon am Morgen an. Mein Mann holte mich mit Beschimpfungen aus dem Bett. Hatte in seinen Augen mal wieder nicht genug getan. Dann ist er zum Einkaufen gefahren und hat unsderen Sohn mit seiner Familie abgeholt. Als er dann nach Hause kam, ging das Gezanke weiter. Auch beim Essen ließ er mich nicht in Ruhe. Meine Mittlere ist dann laut geworden, er solle doch endlich mal aufhören. Nach dem Essen sind alle aufgestanden und ich saß nur noch da und hab geheult. Am liebsten hätte ich wieder Tabletten geschluckt, so fertig war ich. Aber das ging vorbei. Vielleicht liegt das an den neuen Tabletten, dass meine Tiefs nicht mehr so langanhaltend sind. Ich habe mich jedenfalls wieder beruhigt und die Tabletten gelassen wo sie sind.

So, jetzt werde ich mich mal ans Malen machen. Muss ja noch eine Auftragsarbeit machen.

Alle leben sie um mich herum. Und was ist mit mir? Am Mittwoch kann ich mir endlich wieder einen Termin bei meiner Psychologin holen. Der Letzte war im Mai. Warum geht es mir jetzt wieder so? Ich verstehe das nicht. Gut, gestern war ein Scheißtag. Aber am Abend war doch alles wieder in Ordnung. Und heute bin ich mit so einem blöden Gefühl wach geworden. Mein Mann hat mich schlafen lassen. Hat mit meinem Sohn das Mittag gekocht. Es gab keinen Streit und doch fühl ich mich so fehl am Platze. Ich bräuchte dringend jemanden zum reden, aber keiner ist da. Also versuche ich hier zu schreiben.

Mir gehen die verschiedensten Ideen durch den Kopf wie ich das Elend endlich beenden könnte. Aber das will ich doch nicht. Will doch sehen wie mein Enkelchen aufwächst und sein Geschwisterchen will ich doch auch noch kennen lernen. Bin heut irgendwie total traurig. Könnte nur als schlafen. Fühle mich so richtig kraftlos. Wollte vorhin ein Bild malen, aber irgendwie ging es nicht.

Wenn ich morgen zu meiner Hausärztin gehe und sie sieht wie es mir wieder geht, dann redet sie bestimmt wieder vom Krankenhaus. In der Tagesstätte haben sie ja auch schon wieder davon angefangen als ich vor drei Wochen ein Gespräch mit einer Betreuerin hatte. Aber ich kann doch jetzt nicht. Im Oktober soll doch die Ausstellung mit meinen Bildern sein. Habe doch das ganze Jahr dafür gemalt. Will doch bei der Eröffnung mit dabei sein. Ich beschließe jetzt einfach mal, dass es mir morgen wieder besser geht und jetzt versuche ich mich doch noch etwas mit malen auf andere Gedanken zu bringen. Morgen geht es bestimmt wieder besser. Habe ja immer meine Probleme wenn ich von meinen Eltern geträumt habe. Die Vergangenheit lässt mich einfach nicht los. Höchste Zeit für einen Besuch bei meiner Psychologin. Hoffentlich dauert es nicht so lange bis zum Termin.

So, jetzt wird gemalt. Wäre doch gelacht, wenn ich mich damit nicht wieder auf andere Gedanken bringen kann.

Danke Annette für dein Drücken. Ja wo Täler sind, da simnd auch Berge und auf so einem Berg bin ich wieder angelangt. Schaue auf die Welt unter mir und freue mich auf meine Ausstellung und meine Enkelkinder. Auch wenn ich das eine bis jetzt nur auf Ultraschallfotos sehen kann. Freue mich schon darauf, wenn der Bauch groß ist bei der Freundin meines Sohnes und ich die Bewegungen spüren kann. Hoffendlich lässt sie mich mal ran .

Letzte Woch war mein Termin bei meiner Psychologin. War gut mal wieder mit ihr zu reden. War doch eine lange Zeit seit dem letztwen Besuch. Da es mir aber jetzt wieder so gut geht liegen zum nächsten Termin wieder sechs lange Wochen. Aber ich finde es gut, dass sie mir zutraut, dass ich mit solchen Pausen zurecht komme wenn ich bedenke dass ich da jetzt schon dreizehn Jahre hingehe und ich erst jetzt sagen kann, dass es mir besser geht.

Morgen habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin. Mal sehen, was sie zu mir sagt. Sie hatte ja keine großen Hoffnungen, dass es mir mit der neuen Tablette besser geht. Wir haben ja schon so viel ausprobiert ohne positive Ergebnisse zu haben. Auch wenn die Tiefs immer wieder kommen, so finde ich doch jetzt schneller wieder heraus und was mir das wichtigste ist, ich habe noch nicht wieder zu den Tabletten gegriffen und wahllos welche geschluckt, auch wenn ich ein paar mal dicht daran war, hat doch die Vernunft gesiegt.

Am 5. Oktober ist es soweit. Da wird mit einem Sektempfang meine Ausstellung eröffnet. Ich bin ja so aufgeregt und kann es noch gernicht so ichtig fassen. In der Tagesstätte haben wir schon die Bilder sortiert und beschriftet. Sind doch ganz schön viele zusammen gekommen.

Bin vorhin gestürtzt. Jetzt tut mir das Handgelenk weh. Hoffendlich geht das morgen wieder, sonst muss ich deswegen morgen früh auch noch zu meiner Ärztin. Sonst nimmt mein Mann das ja wieder nicht ernst. Ist ja auch nicht so ganz ohne 150 kg Lebendgewicht mit einem Knie und einer Hand abzufangen. Auch noch das Knie, was mir immer mal wieder Probleme macht. Aber da merke ich schon nichts mehr. Nur das Handgelenk muckert noch. Mein Gott 150 kg - vor drei Monaten waren es noch acht Kilos mehr. Irgendwie macht mich das ganz stolz auf mich. Hatte mich ja schon damit abgefunden, dass ich wohl nie wieder leichter werde.

Letztes Wochenende war ich mit den Kindern alleine. Am Sonnabend waren wir alle Baden im Erlebnisbad in Tabbarz. Naja, meine Mädels waren nicht mit. Nur mein Sohn mit Famielie, sein Freund mit Mutter und der Nichte, sein anderer Freund mit Anhang und meine Freundin mit ihrer Mutter. Man hat das Spass gemacht. Die Kleinen haben es richtig genossen und ich auch.

So, jetzt habe ich aber viel geschrieben. Jetzt wird es langsam Zeit in die Federn zu verschwinden. Habe letzte Nacht nicht viel geschlafen. Schulanfang bei den Mädchen und ich war aufgeregt, dass sie nicht verschlafen. Gute Nacht.

Jetzt lieg ich schon seit gestern krank im Bett. Mich hat es voll erwischt. Alles tut mir weh. Sogar beim atmen tut es mir weh. Aber erkältet bin ich nicht. Meine Ärztin weiß nicht so recht was mir fehlt. Ich fühle mich so richtig Saft- und Kraftlos. Zittern tu ich bei der kleinsten Anstrengung. Lag heute bis um 16 Uhr im Bett. Hoffentlich geht es mir bald wieder besser.

Jetzt lag ich die ganze Woche im Bett. Immer wieder überkomm mich das große Zittern. War heute wieder bei meiner Hausärztin. Sie ist der Meinung es kommt von der Psyche. Naja, am Montag gehe ich wieder mal in die Klinik. Ich weiß nicht ob sie Recht hat. Aber nur im Bett liegen, davon wird auch nichts besser. Mal sehen was bei raus kommt. Dort bin ich auf jeden Fall gut aufgehoben. Ich habe keine schlimmen Gedanken und wenn ich so über mich nachdenke, geht es mir eigentlich ganz gut - denke ich. Aber die Angst, dass meine "Krankheit" mit meiner Psyche zu tun hat ist mir die Woche gekommen wie ich so im Bett lag und so viel Zeit zum nachdenken hatte.

Es fing alles so plötzlich an. Letztes Wochenende hatten wir unsern Enkel bei uns. Mein Mann hat sich rührend um ihn gekümmert. Ich wurde überhaupt nicht gebraucht. Meine Mädchen hatten am Freitag die Wohnung aufgeräumt und so hatte ich das ganze Wochenende für mich. Am Sonntag als mein Mann den Kleinen wieder nach Hause gebracht hat, bin ich in die Badewanne. Als ich wieder raus wollte, fehlte mir fast die Kraft dazu. Ich rutschte immer wieder ins Wasser. Als ich es dann endlich geschafft hatte, begann das große Zittern. Ich konnte nichts dagegen tun. Dann habe ich angefangen zu frieren und dann wieder zu schwitzen. Ich bin dann nur noch ins Bett und habe die Decke über den Kopf gezogen. Es hat lange gedauert, bis ich eingeschlafen bin.
Am Montagmorgen bin ich mit riesen Kopfschmerzen aufgewacht. Nicht nur der Kopf tat weh, mein ganzer Körper tat mir weh. Ich habe dann in der Tagesstätte angerufen und mich krank gemeldet und bin dann zu meiner Ärztin. Aber die wusste auch nicht, was ich haben könnte. Sie meinte, ich solle mal die Woche zu Hause bleiben und im Bett liegen bleiben und wenn es nicht besser wird, am Freitag wieder kommen. Und genau das habe ich gemacht. Naja, und nun gehe ich halt am Montag in die Klinik. Hoffentlich können die mich wieder in Ordnung bringen.

Jetzt bin ich zwei Wochen zu Hause und mein Leben ist vollkommen auf den Kopf gestellt. Na ja Leben - meine Wohnung trifft es wohl eher. Mein Sohn will mit seiner Familie in die untere Etage einziehen. Da hatten wir ein Wohnzimmer und meinen Computer. Jetzt ist der in der oberen Etage und ich muss die ganzen Sachen, die ich unten gelagert hatte in der oberen Etage unterbringen. Aus meinem Schlafzimmer ist das Doppelbett ausgeräumt worden und ich habe jetzt ein einzelnes stehen, einen Tisch, wo ich malen kann und über meinem Bett hängt ein Bücherregal dass überquillt mit Büchern. Man haben sich da viele angesammelt und alle habe ich gelesen und da habe ich immer noch eine Kiste mit Büchern stehen, die in dem Regal keinen Platz mehr haben.

War am Mittwoch bei meiner Psychologin. Das erste mal seit dem Krankenhaus. Sie meinte zu mir, ich würde viel lebendiger wirke auf sie. Ich fühle ich ja auch wirklich so, auch wenn ich immer wieder das große Zittern bekomme, wenn was auf mich zukommt - eine Veränderung oder eine Aufgabe die ich erledigen muss, oder wenn sich meine Kinder mal wieder in die Haare bekommen. Ich fühle mich dann immer so richtig hilflos und möchte am liebsten allem aus dem Weg gehen, aber das geht ja leider nicht.

Als ich im Krankenhaus war hatte ich nur ganz wenig Kontakt mit zu Hause. Sonst hat mich das immer total fertig gemacht, doch dieses mal habe ich das richtig genossen. Endlich mal keine Probleme der anderen anhören zu müssen, immer gezwungen werden auf der Seite des einen oder anderen zu stehen - aber ewig konnte ich mich ja davor auch nicht drücken. Jetzt hat mich das alles wieder eingeholt und meine Psyche macht sich schonwieder bemerkbar. War Anfang der Woche krankgeschrieben. Hatte mit dem Darm und dem Magen Probleme. Meine Ärztin tippte aber wieder auf die Psyche. War ja auch komisch, nachdem ich mit ihr gesprochen hatte, ging es mir gleich besser.

Müsste eigentlich weiter Kartons ausräumen und Papiere sortieren. Kann mich aber gar nicht dazu durchringen. Bin ich den wirklich so faul? Die Depression kann es doch nicht sein, die meinen Antrieb ausbremst. Mir geht es doch gut. Was soll das nur noch werden?

Werde jetzt in die Federn verschwinden. Will mich einfach nur noch in die Welt meines Buches flüchten.
Gute Nacht.

Mir geht es total schlecht. Zu Hause ist der Teufel los. Mein Sohn hat mir das Internet getrennt. Hat einfach das Kabel gezogen. Ich habe mich darüber natürlich total aufgeregt. Ich sitze jetzt hier und zittere nur noch. Wenn mich alle los werden wollen - warum bin ich denn noch da? Mich will ja doch niemand haben. Bin nur jedem im Weg. Wenn sie was wollen, dann bin ich ihnen gut genug. Aber wehe ich will mal was, dann bin ich die Böse.